Projekt: „Entwicklung von Geschäftsmodellen im Bereich Bauen & Wohnen mit Fokus auf die Klimawandelanpassung“

Dieses Projekt beschäftigte sich mit der Frage, welche Geschäftsmodelle sich für drei kooperierende Klein- und Mittelbetriebe durch Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel prioritär ergeben und wie diese am besten verwertet bzw. am Markt gebracht werden können. Der Fokus lag auf die unterschiedlichen Bereiche im Bauen und Wohnen. Es zeigt sich, dass durch das veränderte Klima neue Wirtschaftschancen und Märkte entstehen können und werden. Das Projekt versuchte dieses Marktpotential für die kooperierenden Betriebe zu erschließen, indem Geschäftsmodell-Ideen hinsichtlich Klimawandelanpassung im Themenbereich Bauen und Wohnen gezielt sondiert und bewertet werden.

Dazu wurden umfassende Literaturstudien über Klimawandelszenarien durchgeführt sowie Problemfelder des Klimawandels, angedachte Strategien auf EU-, Österreich und Länderebene erhoben, um daraus Geschäftsmodell-Ideen ableiten zu können sowie um Bewertungsgrundlagen für die Sondierung der Geschäftsmodell-Ideen zu schaffen.

So wurden in einem ersten Schritt zukünftige Klimabedingungen analysiert. Es kann festgehalten werden, dass in Zukunft mit einer Erhöhung der Durchschnittstemperatur zu rechnen ist. Die Folge der Temperaturerhöhung ist ein Anstieg der Kühlgradtage und der Hitzetage. Auch der Niederschlag soll in den Regionen steigen, jedoch ist dieses Szenario wesentlich weniger stark ausgeprägt als der Temperaturanstieg.

In Österreich wurde im Jahr 2012 eine Anpassungsstrategie zur Anpassung an den Klimawandel vom Ministerrat beschlossen und im Jahr 2017 aktualisiert. Darin stehen Handlungsempfehlungen, die sich auch an Planungs- und Architektenbüros richten. Die Steiermark hat mit ihrer Klimawandelanpassung-Strategie Steiermark 2050 alle empfohlenen Maßnahmen im Kompetenzbereich des Landes ausgelegt.

Die Bewertungsgrundlagen sind gleichzeitig Entscheidungskriterien, nach denen die Geschäftsmodell-Ideen eine Reihung nach Nutzwerten erhalten. Es erfolgte dadurch eine Rationalisierung und Entemotionalisierung der Entscheidung für Geschäftsmodell-Ideen, um sich nicht intuitiv für Alternativen zu entscheiden, sondern auf Basis von Kenntnissen der zukünftigen Klimaszenarien, den politischen Instrumenten, der relevanten Marktgröße, den Stärken und Schwächen sowie den Kompetenzen in den kooperierenden Unternehmen.

Die genannten Felder wurden genauestens untersucht und es wurde ihnen eine Gewichtung vergeben, die eine wichtige Rolle bei der Reihung nach Nutzwerten einnimmt. Daraus konnte abgeleitet werden, wie wichtig die jeweiligen Themenfelder in der ausgewählten Region für das jeweilige Geschäftsmodell sind und wo die kooperierenden Unternehmen einen Schwerpunkt legen können. So konnten 20 Geschäftsmodelle identifiziert werde, von denen 10 einer näheren Untersuchung unterzogen wurden. Auch wurden die Geschäftsmodelle nach dem Business Model Canvas-Modell erarbeitet. Dieses Modell eignet sich besonders um Geschäftsmodelle zu beschreiben. Ein Teilergebnis dieses Projektes war somit eine Reihung der Geschäftsmodelle nach Nutzwerten und ein Tool, das es ermöglicht, zukünftig Geschäftsmodell- Ideen zu sondieren.

Dieses Wissen diente somit dazu, relevante Geschäftsmodell-Ideen zu generieren und im Anschluss zu bewerten. Die gewählten Entscheidungskriterien (Klimaszenarien, Politik, Potentialanalyse, Kompetenzen und die relevante Marktgröße), wurden bewusst so gewählt, da sie für die Geschäftspartner wichtige Größen zur Entscheidung für Geschäftsmodell-Ideen darstellen.

Wie schon erwähnt wurde, erfolgte die Bewertung mit der Methode der Nutzwertanalyse. Der Sinn der Nutzwertanalyse war für dieses Projekt primär eine Reihung der Geschäftsmodelle zu erzielen. Jedoch dienen die zuvor bearbeiteten Schritte nicht nur der Bewertung, sondern sie zeigten auch in welches Geschäftsmodell es sich zu investieren lohnt, weil zukünftige Klimafaktoren, politische Faktoren und Faktoren der eigenen Unternehmen berücksichtigt wurden. Die Nutzwertanalyse unterstützt somit die Entscheidungsfindung rational und entemotionalisiert.

Da der Bereich der Klimawandelanpassung sehr dynamisch ist, braucht es auch entsprechende Methoden und Lösungsansätze und auch sich ergänzende Kompetenzen. Das zugrundeliegende Projekt lieferte dazu einen wesentlichen Beitrag, da dieses Projekt ein Kooperationsprojekt und gleichzeitig eine Sondierungsmethode für die Geschäftsmodellentwicklung im Bereich Bauen und Wohnen mit Fokus auf den Klimawandel erarbeitet hat. Somit können zukünftig nun auch weitere Geschäftsmodell-Ideen in diesem und auch anderen Bereichen durch die kooperierenden Unternehmen sondiert und entwickelt werden. Dies stärkt die Kooperation der teilnehmenden Unternehmen und sichert deren wirtschaftliche Zukunft.

Kontakt: Ing. Dipl. Ing. (FH) Ernst Reiterer (Sprecher der ARGE Klimawandelanpassung), +43 664 354 0005, ernst.reiterer@reiterer-scherling.at, Reiterer & Scherling GmbH

Dieses Projekt wird aus Mitteln des „BUNDESMINISTERIUMS für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort“ sowie des „Europäischen Landwirtschafsfonds für die Entwicklung ländlichen Raums“ gefördert und im Rahmen des Programms „Subventionen zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen“ durchgeführt.

Foto: Reiterer & Scherling

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